Thomas Lang – humanoide Krake, Inspirator und Lifetime Hero | TEIL 3 von 4

drummer stories May 14, 2025

Vom Fanboy zum Artist Relation & Communication Manager: In Teil 3 begleite ich Thomas Lang durch Europa – und entdecke, dass selbst Iron Man ein ganz echter und unfassbar inspirierender Menschen ist – auf jeglicher Ebene. 

Thomas und sein krasses Zeug

Neben seiner unerreichbaren Technik beeindruckt Thomas’ Power und Präzision. Sein BUMS hat Autorität und erzwingt Respekt. Gleichzeitig groovt er wie – ein Herz das Leben schenkt. Er schafft es, 1.000 Noten in einem Takt genauso cool klingen zu lassen wie ein 08/15-Groove – allerdings klingt der auch nur cool, wenn er ihn spielt. Viele von uns (ich ganz besonders) erinnern sich an seine Lehrvideos Ultimatives Schlagzeug I & II (für die deutschsprachigen Fans) oder später Creative Control sowie Creative Coordination – dort ließ er uns in seine Übe-Methodik blicken – und die ist krass. Also abartig krass! Unzählige Trommlerbuben und -mädchen weltweit haben mit diesen DVDs und YouTube-Clips zu Hause geschwitzt, versucht, seine Übungen nachzuspielen (meist vergebens). Wer hat nicht seine paradiddle-diddle Fußpatterns versucht, verflucht und anschließend kapituliert? Thomas hat damit eine neue Generation von Drum-Nerds inspiriert, die 24/7 üben wollen – im wahrsten Sinne des Wortes! Ja, und hier komm dann wieder ich ins Spiel 😉.

 

Die Woodchopper Tour 2016 – vom Fanboy zum European Artist Relations & Communication Manager

Schneller Vorlauf: Einige Jahre später hatte ich, Martin der KleeHase, das "Glück", für GEWA music zu arbeiten – genau jene Firma, die für den Vertrieb von DW Drums europaweit verantwortlich war und diesen auch innehatte. Thomas endorsed ganz zufälligerweise DW Drums. Und plötzlich, ganz zufälligerweise, wurde ich dort nach ein paar Wochen gefragt, ob ich super spontan eine kleine Tour mit Tony Royster Jr. organisieren wollte, denn der war gerade in Europa verfügbar. Diese ganze Nummer ist eine Geschichte für sich – nur so viel: Aus dieser „kleinen“ Tour mit Junior (ich bin kein Mann für klein) brezelte ich eine fette, europaweite Tour mit Tony Royster Jr. und – weil ich die Gelegenheit nutzte – keinem Geringeren als Thomas Lang.

BOOOOOM!!! YES!!! Aus dem Nichts! Ich kam, organisierte und siegte! Und an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an GEWA music, dass die diesen Wahnsinn mitgemacht haben. Aber es hat sich gelohnt. Bei „meiner“ Woodchopper Tour 2016 führte ich die beiden Drum-Stars gemeinsam durch Europa.

OMG, es war großartig! Meine Teenie-Version hätte wahrscheinlich vor Aufregung in die Hosen gemacht (ich gebe zu, ich war tatsächlich auch ein paar Mal kurz davor – aus den unterschiedlichsten Gründen), hätte sie gewusst, dass ich eines Tages mit meinem Idol auf Tour gehen würde – zumindest hinter den Kulissen.

Die Tour wurde ein Riesenerfolg. Zu einer Zeit, in der Clinic-Touren eigentlich in der Versenkung verschwanden (zumindest habe ich das so wahrgenommen). Thomas und Tony auf einer Bühne – zwei Generationen, zwei Stile, vereint durch Genie und der Liebe zum PULSE. Das ganze Ding war ausverkauft und die Hallen waren voller jubelnder Meute, die aus der emotionalen Eskalation gar nicht mehr herauskam.

Ich erinnere mich noch ganz genau an die unendlichen Fahrten (ich war ja auch noch der Typ am Lenkrad) und die geilsten Geschichten überhaupt. An die Flüge. An die gemeinsamen Hangs und Co. Das waren 14 Tage Vollgas und ganz privat. Ich erinnere mich auch noch ganz genau, als ich Thomas das erste Mal anrief, um mich vorzustellen und ihn zu fragen, ob er auf sowas Bock hätte. Ich erinnere mich, wie ich das allererste Mal vor ihm stand – in der Funktion des Artist Relations & Communication Manager – und ihn zur Tour an einem Hotel abholte. Ich versuchte, so normal und seriös zu wirken wie nur möglich, aber in mir tobte halt dieser abartige Fanboy – Shit!

Er saß auf einer Bank in der Sonne vor dem Hotel, ich lief auf ihn zu und dachte mir nur: „Woah krass, hat der weiße Zähne!“ Kurz danach sitzt der Michael Jackson des Drummings auf meinem Beifahrersitz. Meine Schulter maximal 20 cm entfernt von der Gottheit des Katschings – in meinem Firmenwagen, ein VW Passat! Da waren Tony Royster Jr. und sein Manager auf der Rückbank kurz mal komplett ausgeblendet, und ich versuchte mich krampfhaft zu entsinnen, wie das nochmal geht mit Gaspedal und Bremse. Es war ultra cool – wirklich!

Ich weiß auch noch, wie mich meine Mutter während der Tour anrief und sagte: „Wer hätte das gedacht – vor ein paar Jahren hing dein ganzes Zimmer voller Thomas-Lang-Plakate, ich dachte mir eine Zeitlang – warum keine Frau... aber gleichzeitig wars mir auch klar. Ich habe eben einen Nerd-Sohn. OMG! Und jetzt sitzt er neben dir und ihr sprecht über Gott und die Welt.“

Diese Tour-Erfahrung hat mich tief beeindruckt, denn: Thomas Lang, der Held meiner Jugend, war in echt genau so inspirierend wie aus der Ferne – sogar noch viel mehr. Er gab während der Tour jedem einzelnen Nachwuchsdrummer das Gefühl, ernst genommen zu werden, beantwortete wirklich alle möglichen Fragen, nahm sich Zeit und teilte mega Stories aus seinem Werdegang – aber auf eine ganz besondere Art.

Auch für mich – und jetzt spreche ich als Erwachsener, fast 40-jähriger Mann (Zeit wird’s): Thomas Lang ist besonders. Ich kenne wirklich viele Schlagzeuger auf diesem Level persönlich oder hatte zumindest persönlich mit ihnen zu tun, aber dieser Thomas Lang hat eine Faszination an sich … ich kann es nicht in Worte fassen. Unendliche Menschlichkeit, Bodenständigkeit, Empathie, Sympathie, kompromisslose Professionalität auf jeder Ebene, bla bla bla bla … und egal, was passiert, egal wie gestresst die Situation auch sein mag – dieser Mann strahlt eine Ruhe und Abgeklärtheit aus – es ist absolut unmenschlich.

Ich weiß, es klingt komisch – riiichtig komisch – aber man hängt unendlich gern mit ihm ab und man fühlt sich extrem wohl mit ihm. Dieser Mann ist warmherzig 2000! Alles! Nicht der Drummer, sondern der Mensch – das ist das Beeindruckendste an Thomas Lang!

Das ist im Übrigen auch der Unterschied zwischen dem Teenie-Fanboy und dem Erwachsenen-Fanboy.

Für mich persönlich war die Woodchopper Tour eine Art Lebenskreis: Vom kleinen Fan im Clinic-Publikum hin zum Organisator/Fahrer/Verantwortlichen/… an Thomas’ Seite. Und ich kann bestätigen, dass Thomas Lang live jedes Bit seines Ruhms gerecht wird. Jeden Abend lieferte er mit Tony atemberaubendes Drumming vom Feinsten und hatte dabei immer ein Augenzwinkern parat. Diese Tour wird in meiner Erinnerung bleiben – nicht nur als Karriere-Highlight-von-der-anderen-Seite, sondern als Motivation, als Sinnbild, wie sich Wege ergeben und dass auch auf so einer Ebene alles möglich ist.

Ey, ich war ein Fanboy und hatte mein Zimmer zugekleistert mit Drums und diesem Namen. Unmöglich gibt es einfach nicht. PUNKT!


Hier gehts zu Teil 4
📷 Fotos: Martin Klee, Thomas Lang, F. Desmaele

 

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